Re-Start in eine neue (Schul-)Realität

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Nr. 13/2020

17. April 2020

„Wenn am Montag die ersten Abschlussschüler in einigen Bundesländern in die Prüfungen bzw. Prüfungsvorbereitungen starten, müssen grundsätzliche Rahmenbedingungen eingehalten werden. Es geht bei aller Bildungsqualität grundsätzlich um die Sicherheit und die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler und der Kolleginnen und Kollegen“, betont Jürgen Böhm, der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbandes (VDR).

Grundsätzlich begrüßt Böhm die Entscheidung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten, dass mit den Prüfungsjahrgängen der „Re-Start“ in die „Nach-Corona-Zeit“ vollzogen wird. Entscheidend aber sei, dass entsprechende Rahmenbedingungen an den jeweiligen Schulen eingehalten werden müssen und auch eingehalten werden können.  

„Es zeigt sich erneut, dass sich nun die Versäumnisse und Mängel der Bildungspolitik einiger Bundesländer, die in der Vergangenheit gemacht wurden, bitter rächen. Das betrifft sowohl die mangelhafte Digitalisierung einiger Schulen als auch die katastrophale Ausstattung vieler Bildungseinrichtungen im sanitären Bereich und in hygienischer Hinsicht“, so Böhm.

Der Bundesvorsitzende warnt auch vor unnötigen Debatten um die Sommerferien: „Unsere Schüler und Lehrkräfte arbeiten bereits seit einigen Wochen intensiv und mit großem Engagement von zuhause und für die Mehrzahl der Schüler wird diese Phase noch weiter andauern. Wir können den Eltern, aber auch den Lehrkräften nicht zumuten, diese besonderen Bedingungen in die Sommerferien zu verlängern und die Grundstrukturen und Orientierungsrahmen der Gesellschaft noch weiter aufbrechen. Jeder Schüler braucht klare Phasen des Unterrichtens und der Regeneration.“

Der Bundesvorsitzende formuliert klare Forderungen für die kommenden Tage, um den Schulbetrieb wieder anlaufen lassen zu können:

  1. Schaffung entsprechender hygienischer Rahmenbedingungen an den Schulen und Abnahme durch das zuständige Gesundheitsamt
  2. Klärung der Raumsituation an den Schulen, um Mindestabstände der Schüler und eine maximale Gruppengröße zu gewährleisten
  3. Klare Definition und Benennung der Risikogruppen unter den Schülern und Lehrkräften durch die zuständigen Gesundheits- und Kultusministerien
  4. Eindeutige Anordnungen zur Schülerbeförderung und Bereitstellung entsprechender Kapazitäten
  5. Einstufung der Lehrkräfte als systemrelevante Berufsgruppe, um die Kinderbetreuung der eigenen Kinder sicherzustellen
  6. Beibehalten der klaren Ferien- und Schulzeiten als gesellschaftlicher Orientierungsrahmen

Erst, wenn diese Rahmenbedingungen erfüllt seien, könnten die weiteren inhaltlichen Schritte vollzogen werden. „Die zweite Stufe der Öffnungen am 04. bzw. 11. Mai steht schon vor der Tür“, warnt Böhm.

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Pressesprecherin - Vorstandsmitglied

Waltraud Eder
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