VDR zum Deutschen Schulbarometer
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Alarmierende Ergebnisse
Das Deutsche Schulbarometer zeigt hohe psychische Belastungen bei Schülerinnen und Schülern. Der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) mahnt bessere Rahmenbedingungen an.
„Die Ergebnisse des aktuellen Deutschen Schulbarometers sind alarmierend. Wenn sich mehr als 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen psychisch belastet und in der Schule nicht wohl fühlen, dann müssen wir das sehr ernst nehmen und gegensteuern.“ So kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR), Ralf Neugschwender, die Ergebnisse der repräsentativen Studie der Robert-Bosch-Stiftung unter Schülerinnen und Schülern von 8 bis 17 Jahren. Seit Beginn der Corona-Pandemie wachsen Kinder und Jugendliche in einer Dauerkrisenschleife heran – Ukraine-Krieg, Nahostkonflikt, Klimakrise, wirtschaftliche Rezession, politische Instabilität sind hier unter anderem zu nennen. Zukunftsängste – auch und besonders bei der jungen Generation – sind die Folge.
„Vieles kann offenbar nicht mehr im Elternhaus aufgefangen werden“, so Neugschwender. „Umso wichtiger wird die Aufgabe der Schulen. Mehr denn je gilt: Auf die Lehrkräfte kommt es an. Sie können ihren Schülerinnen und Schülern Orientierung und Halt geben. Eine vertrauensvolle Lehrer-Schüler-Beziehung kann für Kinder und Jugendliche ein Stabilitätsanker sein. Allerdings müssen dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen: Vielerorts fehlt es immer noch massiv an Angeboten in der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie. Zudem zeigt die Studie in hoher Dringlichkeit, dass Lehrkräfte mehr Zeit für ihr pädagogisch-didaktisches Kerngeschäft, aber auch für den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin brauchen. Das erfordert eine konsequente Entlastung von nicht-pädagogischen Aufgaben, zum Beispiel durch Schulverwaltungs- oder Digitalassistenzen.“
Es ist aus Sicht des VDR sinnvoll und wichtig, dass das Deutsche Schulbarometer den Fokus auf psychische Belastungen bei Schülerinnen und Schülern richtet. Schülergesundheit und Lehrergesundheit sind zwei Seiten derselben Medaille. Daraus ergeben sich laut Neugschwender zwei zentrale Forderungen an die Bildungspolitik in Bund und Ländern. „Zum einen müssen die Anstrengungen zur Behebung des Lehrkräftemangels weiter intensiviert werden, und zum anderen muss die Attraktivität des Lern-, Lebens- und Arbeitsortes Schule einen deutlich höheren Stellenwert bekommen.“
Hier geht es zu den Ergebnissen des Deutschen Schulbarometers:
https://www.bosch-stiftung.de/de/storys/kriege-leistungsdruck-und-klimakrise-belasten-schuelerinnen#0
Bildquelle: Robert Bosch Stiftung