Zögern, Zaudern, Realitätsverweigerung
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Nr. 26/2021
19. November 2021
Zögern, Zaudern, Realitätsverweigerung
Realschullehrerverband verlangt klare politische Aussagen zur Pandemiebekämpfung gerade an Schulen – „Instrumentenkasten“ nicht ausgeschöpft
„Es grenzt schon an Realitätsverweigerung, wenn die Ampelfraktionen in Berlin das „Ende der pandemischen Lage von nationaler Tragweite“ feststellen und der Bundeskanzlerin nur Worte des Bedauerns ob dieser Einschätzung über die Lippen kommen. Angesichts der real vorhandenen Inzidenzwerte, der Überforderung der Krankenhäuser und der nicht mehr nachverfolgbaren Infektionsketten – auch und gerade an den Schulen – müssen alle erdenklichen Mittel und Vorkehrungsmaßnahmen getroffen werden“, so Jürgen Böhm, der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbandes nach den Entscheidungen gestern in Berlin.
Erneut müsse man auf länderspezifische Sicherheits- und Schutzkonzepte hoffen. Gerade, um die Bildung in unserem Land sicherzustellen und die Jugend und Lehrkräfte zu schützen braucht man klare, eindeutige Vorgaben an den Schulen und die volle Ausnutzung eines breiten Instrumentenkastens – bis hin zum Distanzunterricht, der eben nicht ausgeschlossen werden könne und dürfe.
„Es handelt sich um eine pandemische Notlage nationaler Tragweite, wenn von Passau bis Leipzig und von Bautzen bis Erfurt die Intensivstationen der Krankenhäuser mit Covid-Patienten überquellen“, so Böhm.
So müssten jetzt ganz schnell und konsequent die Erstimpfungen für Jugendliche und die Boosterimpfungen für Lehrkräfte forciert werden, ganz klare Zutrittsregeln zu Schulen definiert und eindeutige Hygieneregeln ohne Ausnahmen umgesetzt werden.
„Es ist nicht nachvollziehbar, warum man gerade in Hinblick auf die Schulen die Fehler des Herbstes 2020 erneut wiederholt, obwohl man mit den Impfungen eine starke Waffe gegen diese Pandemie besitzt“, Böhm abschließend.