Realschule ist unverzichtbar!
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Nr. 25/2021
28. Oktober 2021
Realschule ist unverzichtbar!
Menschen in Bayern und Baden-Württemberg bescheinigen der Realschule Bestnoten bei der Vorbereitung auf das Berufsleben und erteilen Gesamt- und Gemeinschaftsschule eine klare Absage
Die Realschule wird bei der Bevölkerung in Bayern und Baden-Württemberg hoch geschätzt und gilt als unverzichtbar in einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft. Das ist die Kernaussage einer aktuellen repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts INSA.
„In beiden Bundesländern herrscht ein klares Bekenntnis zur Realschule, zu Leistung, Abschlussqualität und Noten“, kommentiert Jürgen Böhm, Vorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR), der die Studie zusammen mit seiner Kollegin Dr. Karin Broszat, Vorsitzende des Realschullehrerverbands Baden-Württemberg (RLV-BW), und der Bundesinitiative Differenziertes Schulwesen e.V. (3xMEHR) in Auftrag gegeben hat.
Laut der Studie sagen drei von vier der Befragten in beiden Bundesländern, dass sie sich die Bildungslandschaft ohne Realschule nicht vorstellen können und sehen die Realschulbildung als gute Grundlage für den Übergang ins Berufsleben.
Nach zehn Jahren Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg und der weiten Abgeschlagenheit auf den hinteren Plätzen zeigt die Studie umso deutlicher, welch hohen Stellenwert das differenzierte Schulwesen im Vergleich zu Einheitsschulen hat. Besonders, wenn es um die Vorbereitung auf den beruflichen Werdegang geht, sehen die Menschen aus Bayern die Realschule ganz klar als Spitzenreiter der Schularten noch vor den Gymnasien.
„Erneut erteilt eine repräsentative Bürgerbefragung der Gemeinschaftsschule eine deutliche Absage und bekräftigt die Notwendigkeit eigenständiger Schularten mit klarem Bildungsprofil“, betont Ingrid Ritt, Vorsitzende der Bundesinitiative Differenziertes Schulwesen e.V.
„Die Realschule in Bayern und Baden-Württemberg bereitet junge Menschen hervorragend auf das Berufsleben vor. Mit seinen vielfältigen Übergangsmöglichkeiten ist der Realschulabschluss die ideale Basis für einen Bildungsweg in Verwaltung, Handwerk und Industrie und in alle weiterführenden Bildungsbereiche. Etwa jeder zweite in Bayern sieht akademische und berufliche Bildung als gleichwertig an. Und wer den Bildungsweg selbst durchlaufen hat, der schätzt die Realschule besonders“, zieht Böhm ein Fazit.
Strukturdebatten seien schlichtweg überflüssig und in der Vergangenheit kontraproduktiv gewesen. Ingrid Ritt schließt an: „Die Studie zeigt ein klares Bekenntnis der Bevölkerung zum differenzierten Schulwesen. Mehr noch: Die Bürger lehnen unsinnige ideologische Umstrukturierungen wie das Abschaffen von Noten oder der verbindlichen Grundschulempfehlung mit großer Mehrheit ab.“ Die Bevölkerung wolle eigenständige, leistungsfähige Schulformen, die zu qualitativen Schulabschlüssen, wie dem Realschulabschluss führen. Die Menschen haben die zurückliegenden Reformen längst als Mogelpackung mit leeren Versprechen zu Lasten der Bildungsqualität entlarvt.
Vom 4. bis 11. Oktober 2021 wurden im Rahmen einer aktuellen INSA-Umfrage hierzu jeweils 1.000 Personen ab 18 Jahren aus Bayern sowie Baden-Württemberg befragt. Die Ergebnisse der Studie wurden erstmals beim 5. Süddeutschen Realschultag am 28. Oktober in Ulm präsentiert.